Großraumbüro

In Büros herrscht oftmals dicke Luft. Auslöser dafür ist oftmals eine zu laute Geräuschkulisse durch Gespräche, Tastaturen und Telefonate. Ein Großraumbüro schadet den Mitarbeiter erheblich und sorgt zudem für eine Verminderung der Produktivität.

Mediziner und Forscher warnen jetzt sogar davor, weil dieser Störfaktor negative Auswirkungen auf das Nervensystem hat. Zwar ist die Geräuschkulisse im Büro nicht vergleichbar mit einer Produktionsstätte, allerdings wird im Büro immerhin ohne Geräuschschutz gearbeitet. Der Lärm wird in Großraumbüros unterschätzt.

Erhöhter Stressfaktor durch Lärm

Während eines Arbeitstages im Büro kommt einiges zusammen — nicht funktionierender Drucker, Ausfall der Internetverbindung, belegter Drucker oder zusätzlicher Arbeitsaufwand durch ausgefallene Kollegen. In solchen Situationen kommt es schnell zu Stress, denn immerhin möchte man schnell fertig werden mit seinen Aufgaben. 

Jetzt kommt noch der Lärm hinzu, dieser schlägt sich auf den Blutdruck und führt zu beinahe permanenten Kopfschmerzen oder zu Konzentrationsstörungen, wodurch die Produktivität am Arbeitsplatz erheblich sinkt. Die gesundheitlichen Schäden sind so drastisch, dass man die negativen Auswirkungen noch im Feierabend merkt.

Laut Medizinern kann es durch Lärm sogar zu Schlafstörungen, Muskelverspannungen und Reizdarm kommen. Jede Räumlichkeit kann hinsichtlich des Lärmpegels geprüft werden. Hierfür haben sich bestimmte Firmen spezialisiert, allerdings gibt es durch moderne Smartwatches ebenfalls die Möglichkeit, den Pegel zu messen. Das Gadget zeigt an, ob der Lärm gesundheitlich bedenklich ist und was dagegen getan werden kann.

Vor allem Gespräche lenken ab

Durch neuste Untersuchungen kam heraus, dass vor allem Gespräche unter Kollegen zu einem erheblichen Störfaktor werden können. Wenn sich am Arbeitsplatz zwei Kollegen unterhalten, dann konzentriert sich das Gehirn automatisch auf die Sprachverarbeitung.

Nachweislich gibt es dabei eine Verminderung der Produktivität von bis zu 10 Prozent. An Türklingeln oder Telefonklingeln gewöhnt sich das Gehirn und kann diese Geräusche sogar ausblenden. Bei Gesprächen funktioniert das nicht und somit wird die gesamte Aufmerksamkeit hierauf gelenkt.

Ein Physiker der Dortmunder Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin sagt, dass es in einem Großraumbüro kaum möglich ist, komplexe Arbeiten zu erledigen. Das zeigt, wie unvorteilhaft Großraumbüros sind. 

Wie kann das Lärmempfinden gedrosselt werden?

Als Arbeitgeber gilt es die Kosten zu verringern, damit das Unternehmen wirtschaftlich bleibt. Das Problem ist jedoch, dass wenn die Arbeitsplätze nah beieinander gelegt werden, dass es durchaus zu hohen Krankheitsständen und einer niedrigen Produktivität kommen kann. Die Gehälter der Mitarbeiter ist ein wesentlich größerer Kostenpunkt als die Büromiete. Somit sollten das Wohl der Mitarbeiter an erster Stelle stehen.

In der Verordnung für Arbeitsstätten gab es die Grenze für einen Schallpegel von 55 Dezibel. Seit geraumer Zeit gibt es diese Regelung nicht mehr, da Arbeitsgeräte wie Computer, Scanner, Drucker und Server leiser geworden sind. Zudem ist die Lärmempfindlichkeit sehr individuell.

Damit der Schall je Mitarbeiter gedrosselt wird, müssen demnach die Tische weiter voneinander getrennt werden. So verringert sich die Lärmbelästigung erheblich.

Hilfe durch Möbel, Wandfarbe und Pflanzen

Es gibt außerdem die Möglichkeit, den Schall zu reduzieren, indem schallschluckende Wandfarbe und Teppiche verwendet werden. Pflanzen und Möbel können ebenfalls den Lärmpegel senken. Das sollte bei der Büroplanung bedacht werden, denn im Nachhinein ist ein Umbau sehr zeitaufwendig und vor allem auch teuer.

Weitere negativen Faktoren vermeiden

Nicht nur der Lärm hat einen großen Einfluss auf unsere Gesundheit. Es ist auch die Optik und das Licht sowie der kollegiale Zusammenhalt. Umso offener das Büro wirkt, umso wohler fühlen sich die Mitarbeiter. Ein natürliches Licht kann zusätzlich zur guten Stimmung beitragen.

Die Lage ist ein weiterer Punkt. Das Büro sollte sich idealerweise an einem idyllischen Ort befinden, denn beim Blick aus dem Fenster entstehen neue Impulse, die für die Arbeit verwendet werden können.

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